Da ich nicht wirklich backtesten kann und mir eine (meist kleine) diskretionären Komponente in meinem Trading offen halte, weiß ich nie, welche Gewinne oder Verluste auf den Faktor Glück, Können oder Intuition beruhen. Hier sind vollmechanische Trader klar im Vorteil. Ich liebe aber diese Komponente und möchte sie auch nicht abgeben; zumindest nicht in den kurzfristigen Zeitrahmen. Solange ich noch keine “Trading-machine” programmieren kann, werde ich es so weiterführen.
Als Beispiel dient mein heutiger Daytrade im QQQ:
Marktbedingt kam es in meinem langfristigem Trend-/Swing-Depot in den letzten Tagen zu Verlusten. Das ist die Zeit, wo ich zusätzlich mehr kurzfristige Swingtrades mache, um etwas Balance in das Gesamtdepot zu bekommen.
Das war die Ausgangsposition im 5min Chart:
Im bestehenden Abwärtstrend gab e seine Korrektur nach oben; anschließend kame s zu einer Konsolidierung mit geringem Volumen. Das Startzeichen für mich und so legte ich mich auf die Lauer. Rein in den Markt bei 96,44 – Stopp (96,25) und Target (97,51) gesetzt; abwarten. Die Entwicklung war nach Plan und ich konnte meinen (Voigt-) Stopp relativ rasch nachziehen:
Im Endeffekt konnte ich den Stop immer enger ziehen und das Ergebnis war nach 1:50 im Kasten:
Ein schöner Daytrade im 5 min-Chart! Interessant im Nachhinein die Fragen, die man sich stellen (und dokumentieren) muß:
- Warum bin ich hier eingestiegen?
- Warum habe ich hier mein StoppLoss und hier mein Target gesetzt?
- Warum mit dieser Positionsgröße?
- Warum der 5min-Chart und nicht der 15 min oder Stundenchart?
- Warum der QQQ und nicht der Future NQ?
- Warum wählte ich den Voigt-Stopp als Trailingstopp?
- ….
Wenn ich mir diese und andere Fragen beantworten kann, und ich kann auch in meinem diskretionären Trading ein wenig Mechanik erkennen, dann sind diese sogenannten diskretionären Trades reproduzierbar und duplizierbar. Irgendwann weiß man um seine Stärken und Schwächen; das heißt aber nicht, dass man immer so vernünftig ist und nur MIT seiner persönlichen Stärke handelt! Sinnvoll traden heißt: im Bewußtsein seiner Sinne traden!
Und damit ist die Eingangsfrage beantwortet! Um langfristig erfolgreich zu sein, muss der Faktor “Glück” auf ein minimales Maß reduziert werden. Die Faktoren “Können” und “Intuition” sind im Laufe der Zeit und der hunderten von Trades immer mehr (und vielleicht unbewußt) in den Vordergrund gerückt. Im Endeffekt sieht man irgendwann auf einen Chart und erkennt ein Setup, wo man auf den “Kaufen”-Button drücken MUSS!
Nachtrag um 22:12: mein Target bei 97,51 (siehe Bild 2) war genau das Tageshoch!?! Glück, Können oder Intuition?
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