Währungsabsicherung des Handelskontos?!

Der Wechselkurs EUR/USD bestimmt die Performance eines US-Traders der sein Konto im Ausland hat überproportional. Als ich im Jahre 2002 mit US-Aktien und Futures zu handeln begann, beschäftigte mich das Wechselkursrisiko doch sehr, da ich als ehemaliger Fremdwährungskreditnehmergewinner (was für ein Wort…) um die Schwankungsbreiten und anhaltenden Trends in den Forexmärkten ganz gut Bescheid wußte. 25%-Schwankungen pro Jahr sind als normal einzustufen.

Was hat das jetzt mit meinem Aktienhandel zu tun?

Eine ganze Menge! Da ich in Europa sitze und meine Ausgaben in Euro bestreite gibt es ein paar Dinge die zu beachten sind. Ich handle US-Aktien; dh. meine Gewinne und Verluste lauten auf USD. Daher hat aber auch jede offene Aktienposition ein Währungsrisiko. Aus diesem Grund ist es ratsam, das Währungsrisiko zu beschränken, da man eh schon mit seinen „normalen“ Tradingstrategien genug zu tun hat um erfogreich zu sein. Früher hörte ich oft von anderen Tradern: “ EUR/USD-Hedging zahlt sich nicht aus“ oder „über kurz oder lang gleicht sich das Alles wieder aus“.

Wenn man dann irgenwann ein tolles Tradingjahr gehabt hat und trotzdem nur ein kleines Plus am Konto ist, dann sucht man ganz automatisch nach den Ursachen und entsprechenden Auswegen.

So habe ich mir angewöhnt mein Konto von Zeit zu Zeit sehr wohl zu hedgen. (Jetzt ist es bald wieder so weit!). Wenn man sich den Abfall des Euro seit Mai 2014 so ansieht kommt man ins Grübeln. Von fast 1,40 auf 1,11 Ende Januar 2015! Mit einer erfolgreichen Tradingstrategie in der Größenordnung von ca. plus 20% hat man im Jahr 2014 ohne Hedging seine Gewinne verdoppelt. Mit Hedging hat sich der Gewinn in Luft aufgelöst!!

Sehen wir uns den Monatschart des EUR/USD an (aktualisiert am 14.03.2015):20150314_EURUSD-month

Trends sind klar ersichtlich und damit kann eine Währungsabsicherung eine Aktien-Handelsstrategie sinnvoll ergänzen. Noch besser kann man am Wochenchart die einzelnen Trends und Marktschwünge erkennen (aktualisiert am 14.03.2015):20150314_EURUSD

Wie eine Skalierung erfolgen kann sollte sich jeder Trader selbst überlegen. Denn die „digitale“ Absicherung (entweder volles Konto absichern oder gar nichts) führt zu nicht wünschenswerten Ergebnissen. Das in einer solchen Währungsabsicherung ein riesengroßes Potential schlummert, kann sich glaube ich jetzt jeder vorstellen. Der Fantasie sind hier kaum Grenzen gesetzt.

Ich würde mich über Zuschriften freuen, wie und ob andere Trader ihr Konto absichern.

PS: reine Daytrading-Konten müssen meiner Meinung nach nicht abgesichert werden, da kein Übernacht-Risiko besteht und der Aufwand den zu erwartenden Erfolg bei weitem übersteigt.

Nachtrag nach einigen Mail-Anfragen am 26.05.2015: Es folgt Teil 2 mit der spezifischen Währungsabsicherung des Handelskontos bei InteractiveBrokers, LynxBroker oder CapTrader