Ergebnisorientiertes Trading

Ich bin ein sehr ergebnisorientierter Mensch. Punkt

im Berufsleben als Projektleiter dient das Setzen und Festhalten an Zielen der Zielerreichung. Aber die Frage die ich mir immer öfter in diesem Jahr gestellt habe ist folgende:

Ist Ergebnisorientierung beim Trading von Vorteil?

Machen wir einen Ausflug in die Welt des Sports; und zwar zum Fussball. In den letzten Jahren fallen mir einige Mannschaften besonders auf. Auf Länderebene ist das die deutsche Nationalmannschaft und auf Klub-Ebene sind das die Bayern und im Ösiland RedBull-Salzburg. Was macht diese Mannschaften so besonders. Zum einen der unbedingte Siegeswille und zum zweiten die Konzentration auf das Spiel an sich. Egal ob diese Mannschaften 0:1 im  Rückstand liegen oder 3:0 führen: es wird weiter gekämpft und gerackert, als ob an jedem einzelnen Spieltag die Meisterschaftsentscheidung ansteht. Wo andere Manschaften mit einem 2:0 zufrieden sind und dann auch ihre Spielanlage und ihre Taktik ändern um dieses Ergebnis zu verwalten ist dieses Verhalten bei Premiummannschaften nicht zu beobachten. Hier wird gespielt um des Spiels Willen und nicht um ein 1:0 oder ein Unentschieden zu erreichen. Im Kopf sind die einzelnen Spieler mittlerweile so stark, dass sie genau wissen: „es gibt keinen Gegner den du nicht schlagen kannst“! Und dann steht irgendwann ein 6:0 gegen einen eigentlich gleichwertigen Gegner in den Ergebnislisten.

Im Trading ist es letztendlich genauso. Sowie ein einzelner Querpass der sein Ziel (den eigenen Mitspieler) verfehlt für den Spiel- oder Meisterschaftsausgang unwichtig ist; genauso unwichtig ist ein Verlusttrade im Jahresrückblick. Ob man am Ende des Jahres die Meisterschaft gewonnen hat, oder nur irgendwo im Mittelfeld gelandet ist hängt extrem von seinen eigenen Ansprüchen ab. Wo sich der eine mit plus 12% schon als Meister seines Fachs sieht, ist der andere frustriert über sein Unvermögen. Lassen wir aber eines nicht außer acht: Als Parttime-Trader treten wir immer gegen die Besten und Größten im Trading an: Banken, Versicherungen, Investmentfonds, Profitrader und viele andere Größen der Finanzbranche. JEDES positive Ergebnis ist ein Erfolg.

Das Fazit daraus für mein Trading: Ergebnisorientierung ist nur für die Erreichung der großen Ziele positiv. Auf den einzelnen Trade heruntergebrochen ist das ergebnisorientierte Verhalten als störend und wenig produktiv einzuordnen. Trades werden zu früh glattgestellt oder zu lang gehalten. Es wird versucht das zurechtgelegte System im einzelnen Trade zu verbessern. Dies wiederum führt zu einem Tradingverhalten, welches einzelne Trades nicht mehr reproduzierbar und nicht duplizierbar macht.

Irgendwann nach konsequenter Anwendung der eigenen Regeln stellt sich wie von Zauberhand nach vielen eröffneten und geschlossenen Trades eine Art von Belanglosigkeit ein und die Kontokurve steigt von links unten nach rechts oben an. Ich durfte dieses Gefühl schon einmal im Jahr 2007 kennenlernen. Nach dem Tiefschlag von 2008 kann ich nun behaupten, dass ich die Lernkurve an diesem vergangenen Punkt wieder aufgenommen habe und versuchen werde, diese in 2015 fortzusetzen.