So wie es bis heute aussieht, wird 2016 ein schwieriges Aktienjahr. Das sagt die Statistik; oder besser Robert Rethfeld:
http://www.deraktionaer.tv/video/wellenreiter-anleger-sollten-fuesse-still-halten-50183851.html
dessen Analysen und die einfachen Zusammenhänge wie zum Beispiel die Schätzungen aller großen Banken und Brokerhäuser für den Ölpreis und den Dax und was man daraus ableiten kann, für Trader und Investoren von bedeutung sind.
Was sind meine Ziele für 2016?
- Niederschrift (aller) meiner Tradingstrategien
- Die tägliche Betrachtung und das schriftliche Festhalten der Volatilität und einzelner Marktstrukturdaten
- Kein impulsives Handeln
- Das widereinführen des Tradingjournals
- Konzentration auf den Tradingprozess
- KEINE Experimente mehr mit Vermögensverwaltern oder wie diese Gruppe eigentlich heißen sollte: Vermögensvernichter und Selbstbereicherer
Warum diese Vorsätze? Na weil ich durch das Trading-Review 2015 aus gewissen Daten ablesen konnte, dass einiges an Potential auf der Strecke blieb.
Zu den Details
- Niederschrift (aller) meiner Tradingstrategien
- Mittlerweile hat sich bei mir ein Sammelsurium an unterschiedlichen Strategien angesammelt, wo ich Verwechslungen (zB. bei den Exits) nicht mehr ausschließen kann oder wo mein inneres Ego immer wieder gescheiter sein möchte, als ich selbst. Vor allem für meine Swingtradingstrategien auf Tages- und Wochenbasis gibt es diese; aber auch auf die langfristigen Strategien (Trendfolge auf Wochenbasis; Dividendenaktien akkumulieren) gibt es eine Niederschrift in Word als auch ein persönliches Excel-Tradingjournal. Nachholbedarf gibt es vorwiegend bei den neu hinzugekommenen Optionsstrategien (Danke an Jens Rabe; er leistet hier mit seinen Büchern, Webinaren und sonstigen Aktivitäten Pionierarbeit für den deutschen Sprachraum); weiters den Daytradingstrategien, wo ich durch impulsives Handeln, miserable Stoppsetzung, keine Gewinnmitnahmestrategie und sonstige Blödheiten eine besch….. eidene Performance hinnehmen musste
- Die tägliche Betrachtung und das schriftliche Festhalten der Volatilität und einzelner Marktstrukturdaten
- Das Optionshandelswebinar mit Jens Rabe hat mich endlich auf den richtigen Weg gebracht, wie eine tägliche Routine an den Märkten aussehen könnte. Seit Jahren war ich auf der Suche nach sinnvollen Indikatoren, die einen Einblick unter die Motorhaube des Marktes gewähren und wo daraus Handelsentscheidungen abgeleitet werden. Unter der Woche ist der Überblick in 5-10min erledigt; am Wochenende dauert es rund 15-30min den Markt in seiner Gesamtheit zu analysieren und daraus Handelsentscheidungen für die Woche festzulegen
- Kein impulsives Handeln
- Impulsives Handeln ohne Hirn führt nur zur regelmäßigen Einzahlung des Tradingkapitals in die Konten anderer Trader. VOR dem Trade muss die Strategie in allen Details fix durchgeplant sein: Positionsgröße, Earnings, Entry, Initial-SL, Ziel wenn vorgesehen, Aufstockungen über und unter Wasser, Exit.
- Das widereinführen des Tradingjournals
- Ich habe in den vergangenen Jahren das Führen eines Tradingjournals unterlassen, da ich ja NUR meine langfristigen Strategien handeln konnte und wollte. Da aber wie die Katze das mausen nicht lassen kann, ich das traden nicht lassen kann, ergaben sich lt. TradingdiaryPro trotzdem VIELE Trades in kürzeren Zeitrahmen als mir eigentlich bewusst war. Fazit: aus Zeitgründen hab ich mir nur die Nachbetrachtung der Trades erspart, nicht aber die Trades an sich. Das die Performance auch hier enden wollend ist versteht sich nach Studium der abgeschlossenen Trades von selbst
- Konzentration auf den Tradingprozess
- Die Konzentration weg vom Ergebnis hin auf den Prozess soll mich 2016 wieder dorthin zurückführen, wo ich lange Zeit mit meinen Swingtrades alleine war. Vielleicht war ich auch nur durch die Vielfalt unterschiedlicher Strategien oft hin und hergerissen und konnte meinen Trades einfach nicht die durchgängige Strategie zuordnen. Ich nahm einfach nach Gefühl während des Trades einmal diesen und einmal jenen Stopp – dadurch ist konsistentes Handeln natürlich nicht möglich und auch nicht die Erkenntnis ab wann etwas bei einer bis jetzt erfolgreichen Strategie nicht mehr in Ordnung ist
- KEINE Experimente mehr mit Vermögensverwaltern oder wie diese Gruppe eigentlich heißen sollte: Vermögensvernichter und Selbstbereicherer
- Nach meiner Megapleite 2007/2008 mit einem selbst ernannten Optionshandelsexperten versuchte ich im Jahr 2015 noch einmal mein Glück und ließ ein gemeinsam mit einem Freund extra eingerichtetes Konto mit rund 28k durch DEN Systempapst in Österreich handeln. Was kam heraus: Ende November 2015 stellten wir den Handel ein – es waren gerade noch 21k am Konto; ein Minus von 26%…. Verdient hat hier nur der Verwalter und der Broker. Da habe ich wohl einiges besser gemacht. Trotz Aufbau eines Dividendendepots welches eigentlich ohne Stopp-Loss läuft (bitte nicht nachmachen; grobe Buchverluste sind hier einkalkuliert!) und trotz teilweise extrem mieser kurzfristiger Trades „schaffte“ ich nicht einmal annähernd die minus 26%, obwohl auch ich mich diesmal mit einer negativen Performance zufrieden geben musste
Was mich etwas nachdenklich stimmt: mittlererweile lichtet sich das Feld jener Trader/Händler/Investoren/Vermögensverwalter, die ich persönlich kenne und eine dauerhaft positive Performance haben. Dafür werden jene mehr, die immer wieder vorgeben, eine hervorragende Performance zu haben ; und dann bei einem Echtgeldtest durchfallen! Nicht falsch verstehen: Ich lege hier einfach andere Maßstäbe als bei einer Bank an. Wenn ein Trader sagt, dass er sein/mein/unser Geld mit ca. 13 – 14% vermehren möchte, dann gehe ich von einem Maximum-Drawdown vom Eineinhalbfachen aus; also ca. 21%. Alles andere ist eigentlich unseriös.
Mein Swingtrading funktioniert eigentlich umgekehrt: Ziel 15-30% pro Jahr mit einem max. DD von unter 10% – das war und ist aber auch jede Menge Kleinarbeit! Die Arbeitsintensität eines solchen Systems darf man nicht unterschätzen; auch wenn man „nur“ auf Tagesbasis handelt. Leider kam ich in den letzten beiden Jahren auf Grund beruflicher Verpflichtungen kaum zum swingen – vielleicht ändert sich das ja wieder einmal. Momentan kann ich kein Ende erkennen.
Deshalb der Umstieg auf langfristige Strategien (Dividenden/Trendfolge); trotz mehrmaliger Einstiegsversuche (jeder der schon einmal versucht hat, so ein Depot aufzubauen, weiß wovon ich spreche) bin ich Ende des Jahres auf ein Minus von (nur) 17% gekommen. Naja, ich weiß dass das nicht von jedem das Wunschergebnis ist; aber ich bin trotz allem recht zufrieden.
An alle Mitleser noch ein gesundes und erfolgreiches Jahr 2016! Happy Trades