Nachdem wir im ersten Teil auf die Diversifikation über verschiedene Märkte eingegangen sind, haben wir heute die Zeiteinheiten auf dem Programm. Der typische Parttimetrader pflegt meiner Erfahrung nach nur EINEN bestimmten Tradingstil. Das Aufrechterhalten einer Parallelität der unterschiedlichsten Stile und Strategien erfordert
- einen hohen Zeiteinsatz
- ein Verständnis über die Märkte, welches über die normalen Grundlagen hinausgeht und
- ein fortgeschrittenens psychologisches Rüstzeug
Wie können wir uns hier auf eine Richtung fokussieren? Diversifikation über Zeiteinheiten: Jeder Parttimetrader fängt einemal klein an. Die verfügbare Zeit ist begrenzt und die Lernkurve flach. Bewusst oder unbewusst wird eine bestimmte Strategie gefunden und gehandelt, die seinem Trader-Naturell entgegenkommt. Nehmen wir an, der angesprochene Trader handelt Swings im Tageschart. Er ist in der Lage zumindest Break-even zu traden; dh. unter dem Strich verdient er seine Kosten und vielleicht noch ein bisschen mehr. Der Kontostand schwankt zeitweise erratisch hin und her, was wiederum für die Psyche eine Achterbahnfahrt bedeutet. Und es kann nicht immer konsistent getradet werden. Arbeitszeitspitzen, Familie und Urlaub hindern den Trader an einer durchgängigenPerformance. Das Ausweichen auf andere Zeiteinheiten ist eine Lösung. Swingtrading auf Basis des Wochencharts kann sehr entspannend und trotzdem einträglich sein. Am Beispiel von FB kann man die Entspannung förmlich spüren:
Wenn so ein Swing einmal läuft ist die Belohnung in R-Vielfachen einfach nur wunderbar. Meist reicht es nach dem Begriff der Markttechnik von Voigt die Bewegung zu handeln und die Stopps entsprechend nachzuziehen. Wenn am letzten Handelstag der Woche nicht noch etwas außergewöhnliches passiert, dann kann ich am Wochenende den Stopp unter die Wochenkerze setzen und mich zumindest über plus 4R freuen. Das ist Entspannung pur.
Oder ich suche nach Swings auf geringeren Zeiteinheiten. Gestern bei AMAT war ein schöner Aufwärtstrend ersichtlich und der Wert korrigierte in der US-Mittagspause. Dann kam eine grüne Kerze und viele Inside-Folgekerzen mit höheren Tiefs. Der Ausbruch erfolgte nach Oben und ab ging die Post. 40 Minuten später sind 2R auf dem Konto. Dankeschön und Gute Nacht!
Die Möglichkeiten, die einem als Trader geboten werden sind vielfältig. Man braucht dazu weder viel Technik oder 8 Bildschirme. Wachsam bleiben und den Horizont erweitern ist viel wichtiger. Handle was du siehst ist ein Ausspruch, den man verinnerlichen sollte. Bei den kleineren Zeiteinheiten ist das Handicap des Zögerns der schlimmste Feind des Traders. Soll ich oder soll ich nicht? Wenn man sich diese Frage stellt, dann ist es mit der Chance auch meist schon wieder vorbei und statt Plus 2R bleibt ein Verlust von 1R. Daher handle ich nach der Prämisse:
Einfach HANDELN! EINFACH handeln!
Hallo Robert, vielen Dank für die Beiträge. Irgendwie erkenne ich mich in deine Ausführungen sehr oft wieder. Profitrader setzen voraus, dass du den ganzen tag vor der kiste hockst und nichts weiter tust als Kerzen zählen. „Trading nebenbei“ ist eine ganz eigene Sache. Bitte weiter so! Grüße, Marc